SS 2015
HS Feministische Linguistik
Montag, 10.00 - 11.30
Beginn 20.04.2015
Sprache existiert nicht losgelöst von anderen kognitiven Fähigkeiten und sie ist untrennbar mit dem Sprachgebrauch verbunden. Sprache beeinflusst unser Denken und Handeln und umgekehrt. Sprache hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und umgekehrt. Dies sind die Grundlagen, die den Rahmen zum Verhältnis von Sprache und Geschlecht bilden.
Das Englische trennt zwischen sex, dem biologischen Geschlecht, und gender, dem sozialen Geschlecht, neuerdings auch Gender im Deutschen. Das soziale Geschlecht wird erlernt, es ist etwas, was wir tun, wenn wir die von uns erwarteten Rollen spielen, die nur wegen des Gegengenders funktionieren. Es ist asymmetrisch und ergibt sich nicht unbedingt aus den Aufgaben der Reproduktion, sondern dient der Festigung sozialer Strukturen. Erstens nun spielt unsere Sprache eine wesentliche Rolle dabei, wie Gender gemacht wird und wie die Kategorien weiblich und männlich konstruiert und bewahrt werden. Eine nicht zu unterschätzende Triebfeder dabei ist, den Ansprüchen anderer zu genügen und das Gesicht zu wahren.
Da Sprache kein neutrales Kommunikationsmittel ist und auf unser Denken Einfluss nimmt, ist es nicht verwunderlich, dass zweitens wegen der maskulinen Formen die Frauen nicht nur sprachlich unsichtbar bleiben, sondern auch gedanklich. Wie Studien längst bewiesen haben, sind Frauen beim sogenannten generischen Maskulinum nicht mitgemeint. Der angeblich neutrale Bürger, Geophysiker und Deutsche ist prototypisch ein Mann, und einen Krankenbruder wird es nie geben.
Der erste Schwerpunkt des Seminars liegt auf dem Problemfeld Genus/Sexus und dem sprachlichen Un/Sichtbarmachen der Frau sowie auf den Auswirkungen auf Gleichberechtigung und Machtverteilung. Der zweite Themenstrang behandelt die Asymmetrien im Konversationsverhalten. Wie und warum verhalten sich Frauen und Männer anders im Gespräch? Wenn die Redestrategien der Männer die Norm sind, dann weichen Frauen davon ab. Kann ein kritischer Umgang mit Sprache auf der Textebene und im sprachlichen Handeln etwas verändern?
Weitere Fragen, die sich im Verlauf des Seminars ergeben, sind teilweise interdisziplinär angelegt. Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede beim Spracherwerb und bei der Sprachverarbeitung? Inwiefern sind die Unterschiede biologisch-evolutionär motiviert? Wie behandeln Gesetzestexte, Lehrbücher, die Literatur Männer und Frauen? Wie werden die Geschlechter inszeniert?
Erwartet werden sichere Englischkenntnisse, da auch englischsprachige Literatur rezipiert wird, die regelmäßige und aktive Mitarbeit an der Veranstaltung sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Vorbereitende Lektüre: Eckert, Penelope, McConnell-Ginet, Sally 22013. Language and Gender. Cambridge. Elsen, Hilke 2014. Linguistische Theorien. Tübingen. Kap. 5. Samel, Ingrid 22000. Einführung in die feministische Sprachwissenschaft. Berlin, außerdem vgl. „Dateidepot“
lesenswert:
Brantenberg, Gerd. 1977. Die Töchter Egalias. Ein Roman über den Kampf der Geschlechter. München: Frauenoffensive.
Vorankündigung WS 2015/16
HS Probleme der Lexikologie
Montag, 10.00 - 11.30
Beginn 19.10.2015
Allgemeine Informationen für die Seminare
Referat: 30 Minuten (pro Person), handout.
Hauptseminararbeit: Sie sollte ca. 20, max. 23 Seiten lang sein. Deckblatt, Inhalt, Literaturangaben werden mitgezählt. Für die modularisierten Studiengänge gibt es genaue Vorgaben (Anzahl der Zeichen). Die Blätter sind zweiseitig beschrieben, Schriftgrad 12 p, Zeilenabstand 1,5, Ränder 2,5 cm, Times New Roman. Achten Sie auf einen wissenschaftlich-objektiven Stil. Eine Seminararbeit ist kein Schulaufsatz.
Kürzere Zitate werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt, nicht kursiv. Sie stehen im korrekten grammatischen Satzzusammenhang. Wenn Sie Änderungen vornehmen, auch Auslassungen, müssen Sie dies durch eckige Klammern [...] kenntlich machen. Längere Zitate ab drei Zeilen sind kleiner geschrieben (10 pt) und eingerückt, Anführungszeichen sind dann nicht nötig. Zitate und fremdes Gedankengut, das nicht wörtlich wiedergegeben wird, sind direkt im Text zu kennzeichnen:
Text Text Text, wie Müller (2005: 3) sagte.
Text Text Text (Müller 2005: 3)
Text Text Text (vgl. Müller 2005: 3).
Genaue Literaturangaben gehören in das Verzeichnis am Schluss der Arbeit.
Kursiv gesetzt werden objektsprachliche Beispiele, Fremdsprachliches, Fachbegriffe, wenn sie eingeführt werden, Titel von Büchern und Zeitschriften im Literatur-verzeichnis.
Hochkommas kennzeichnen Bedeutungsangaben sowie Zitate im Zitat.
Doppelte Anführungszeichen werden für Zitate, Ironie, saloppe Ausdrücke etc. verwendet sowie für Zeitschriftenaufsatztitel im Literaturverzeichnis.
Chillen heißt soviel wie ‘ausruhen’ und soll “cool” klingen.
Meiden Sie Wikipedia: erstens gibt es dort sehr viele Fehler, zweitens wird aus Veröffentlichungen zitiert, ohne diese anzugeben!
nützliche Titel:
Rothstein, Björn 2011. Wissenschaftliches Arbeiten für Linguisten. Tübingen.
Runkehl, Jens, Siever, Torsten 2001. Das Zitat im Internet. Ein Electronic Style Guide zum Publizieren, Bibliografieren und Zitieren. Revonnah. (auch als Online-Dokument: http://www. mediensprache.net/archiv/pubs/3-927715-83-2_online-version.pdf)
Abgabetermin: für die modularisierten Studiengänge werden die Termine jeweils in Abhängigkeit von den Eintragungsfristen bekannt gegeben (unter „aktuell“), für alle anderen: kein fester Termin, aber spätestens vier Wochen vor der Anmeldung zur Prüfung, per Post an: H.E., Chrombachstr. 10, 86551 Aichach. Bitte fügen Sie einen frankierten Briefumschlag und einen ausgefüllten Schein bei sowie die unterschriebene Bestätigung, dass Sie die Arbeit selbstständig angefertigt haben. In der Regel werden die Arbeiten innerhalb einer Woche nach Erhalt korrigiert und zurückgeschickt. Bei den modularisierten Studiengängen verbleibt die Arbeit bei mir.